»Was die Erde befällt, befällt auch die Kinder der Erde«
Indianische Weisheit
Liebe Leser:innen,
herausfordernde Zeiten sind intensive Zeiten. Zeiten, in denen wir uns oft auch in besonderem Maße lebendig fühlen. Und diese Lebendigkeit braucht einen stabilen Boden, eine Erde, die sie nährt und Grund gibt zum Wachsen. Für die vorliegende Ausgabe haben wir uns auf das besonnen, was ewig währt, wenn nichts mehr sicher scheint: auf unseren Heimatplaneten, die Erde. Kein Zufall, pünktlich zum Erntedankfest?
Auf dem Elbehof bei Wittenberge begleiteten wir Kitakinder unter die Erde und in den tiefsten Matsch. Fest die Ohren an die Erde gepresst, lauschten wir mit ihnen, ob man sie auch hören kann. In Rostock überraschten uns Krippenkinder mit einem Verständnis von Umweltschutz, das wir bei vielen Erwachsenen vergeblich suchen. Andere wie die Biologin Johanna Pareigis und die Kunsttherapeutin Sandra Küchlin erzählen davon, wie die Begegnung mit Natur Kinder über sich selbst hinauswachen lässt und der Beginn des neuen Kitajahres auch zum Beginn des neuen Gartenjahres werden kann. In ihren Beiträgen verstehen wir, dass in der Natur alles da ist, was wir zum Leben und zum Lernen brauchen, und die Welt nicht untergeht, sondern aufblüht, wenn wir uns etwas mehr auf die Kräfte der Natur einlassen, statt sie zu regulieren.
Sich einlassen ist auch das Stichwort unserer Autorin Gerlinde Ries-Schemainda. Die Expertin für Qualität im Situationsansatz erinnert daran, dass es vor allem die geschulte Beobachtung ist, die uns den Interessen der Kinder oftmals näher bringt, als es uns auf den ersten Blick erscheint. Und sie erinnert an die fünf Fragen der Kinder – Kennst du mich und meine Interessen? Kann ich dir vertrauen? Lässt du mich fliegen? Hörst und siehst du mir zu? Ist das hier ein angemessener Ort für mich? – an denen sich das neuseeländische Curriculum sowie die neuseeländischen Lerngeschichten orientieren.
Vielleicht ist der Gedanke naiv, dass die Orientierung an den Fragen der Kinder nicht nur für beste Lernumgebungen sorgen könnte, sondern auch für Frieden und Sicherheit auf unserem Planeten und in unserem Land, in unserer Stadt und unserem Haus, in unserer Familie, in uns und unseren Kindern? Uns gefällt er, und dafür werden wir – wenn’s denn sein muss – auch schon mal laut.
In diesem Sinne immer das Beste wünscht Ihnen Ihr Redaktionsteam von Betrifft KINDER